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Das Berufsbild

Erzieher und Erzieherinnen arbeiten mit Menschen. Sie helfen und begleiten, fördern und motivieren, dabei tollen sie auch herum und machen Spaß.

Bisher waren die meisten ErzieherInnen in Krippen, Kindertagsstätten oder Heimen beschäftigt. Zunehmend eröffnen sich ihnen auch andere Arbeitsfelder etwa in Jugendzentren, Schulen oder heilpädagogischen Einrichtungen. Inzwischen gehört auch der sogenannte U3-Bereich, die Arbeit mit den unter 3-jährigen, zu wichtigen Arbeitsfeldern.

Erzieher:innen sind z.B. für die Gestaltung von Freizeitangeboten für die Kinder und Jugendlichen verantwortlich. Über gezielte Angebote und Projekte sind sie aber auch an der Förderung der Kinder und Jugendlichen beteiligt. Oft werden solche Aktivitäten zusammen mit den jungen Menschen entwickelt und durchgeführt.

Erzieher:innen übernehmen ganz normale und alltägliche Erziehungsaufgaben. Sie begrüßen und verabschieden, sie begleiten Freundschaften, schlichten Streit oder zeigen, wie man sich konstruktiv verhalten kann. Sie versorgen größere und kleinere Blessuren und spenden Trost, hören zu, ermahnen mitunter auch, organisieren und feiern gemeinsam mit den Kindern Feste bei allen möglichen Gelegenheiten. Erzieherinnen spielen, kennen viele Spiele, bringen ins Spiel und erfinden Spiele. Sie zeigen den Kindern Neues, regen sie an und schaffen ihnen eine anregende Umgebung. Sie erarbeiten mit den Kindern die ganzen Fähigkeiten und Fertigkeiten, die sie später brauchen werden - oder legen zumindest die Grundlagen dafür. Der Kindergarten hat so auch einen Bildungsauftrag. Dabei geht es nicht um ein Curriculum wie in der Schule sondern um eine ganzheitliche Bildung der Persönlichkeit. Die Kinder sollen möglichst viel Neues kennen lernen und Interessen entwickeln, Neues ausprobieren und Erworbenes festigen.

Den "alten Bastelkindergarten" gibt es in der Regel nicht mehr. An seine Stelle sind eine Vielzahl neuer Konzepte und Methoden getreten, die in unterschiedlichen Ausprägungen umgesetzt werden. Oft werden eigene Konzepte im Team entwickelt oder an die gegebenen Bedingungen angepasst.

Der Beruf der Erzieherin und des Erziehers ist ein Ausbildungsberuf, der eine staatliche Anerkennung braucht, bevor er ausgeübt werden darf. Das hat seinen guten Grund:

Die Erziehung der Kinder ist eine verantwortungsvolle Tätigkeit, und wenn Eltern ihre Kinder in entsprechende Einrichtungen geben, müssen sie sicher sein können, dass die Erzieher:innen auch "gute" Erziehungsarbeit leisten können.

Das bedeutet, dass Erzieher:innen über spezifisches Fachwissen verfügen müssen. Sie brauchen Kenntnisse in der Entwicklungspsychologie und in der Sozialpädagogik ebenso wie in Rechtsfragen. In ihrer Ausbildung werden Erzieher:innen gezielt auf die Aufgaben vorbereitet, die sie in ihrem Berufsalltag professionell bewältigen müssen. Diese Professionalität unterscheidet sie in ihrer Erziehungsarbeit von den Erziehungsprozessen in ganz alltäglichen Familienverhältnissen.

Das Arbeitsfeld der Erzieher:in ist sehr komplex, auch wenn das in der Öffentlichkeit so nicht immer wahrgenommen wird. Sie agiert und vermittelt in einem Beziehungs- und Interessengefüge zwischen natürlich an erster Stelle den Kindern und deren Eltern, aber auch den Interessen der jeweiligen Träger, verschiedener Ämter und Institutionen oder politischen Gruppierungen und Parteien. Erziehung ist immer, auch wenn es Eltern tun, eine politische Arbeit, die neben den Sachkenntnissen auch Fingerspitzengefühl und Einfühlungsvermögen erfordern. Entsprechende Anforderungen werden an die Kindergärten herangetragen, angefangen bei der bestmöglichen Förderung der Kinder bis hin zu Integrationsaufgaben und Kompensationsaufgaben, die die Gesellschaft im Allgemeinen auf vielen Gebieten zu leisten hat.

Die Betreuung und Förderung der Kinder und Jugendlichen bekommt in unserer Gesellschaft eine zunehmende Bedeutung. Verschiedene Industriebetriebe gehen dazu über, den angestellten Müttern und Vätern eine Betreuung ihrer Kinder bei der Arbeitsstätte zu ermöglichen. Auch diese Einrichtungen müssen dann von staatlichen Institutionen zugelassen werden und entsprechendes Fachpersonal beschäftigen.

Erzieher und Erzieherinnen wirken in einer sehr sensiblen Phase der menschlichen Entwicklung. Lernprozesse laufen sehr schnell und effizient ab. Das Gehirn wächst stark und es werden in verstärktem Maße neuronale Verbindungen ausgebildet. In den ersten Lebensjahren wird der Grundstein für die gesamte spätere Entwicklung gelegt.

Versäumnisse in dieser Lebensphase können nur schwer oder gar nicht mehr kompensiert werden. Deshalb brauchen ErzieherInnen ein waches Auge und werden während ihrer Ausbildung auch in Beobachtungsaufgaben geschult.
Dazu erhalten sie in der Ausbildung auch ein fundiertes Wissen in Bezug auf die Entwicklungsverläufe und Einblicke in mögliche ungünstige oder krankhafte Verläufe.

Erzieher:innen müssen in der Lage sein, den verschiedenen Problemen und Aufgaben mit Offenheit und Toleranz zu begegnen. Vor allem bei der Arbeit mit Kindern müssen sie in verschiedenen Situationen oft spontan und schnell angemessen agieren und reagieren können. Die reine Intuition ist dabei wichtig, aber nicht ausreichend. Erzieher:innen reflektieren in ihrer Ausbildung exemplarisch zahlreiche Erziehungssituationen, betrachten sie auch in ihrem wissenschaftlichen Kontext und trainieren unterschiedliche Strategien.

In der Folge setzen sich Erzieher:innen auch sehr mit ihrer eigenen Person auseinander oder sind zumindest dazu angehalten. Wie in den meisten anderen Berufen hört die Ausbildung mit der staatlichen Anerkennung zur Erzieher:in, dem Berufsabschluss, nicht auf. Um den täglichen Aufgaben gerecht werden zu können, braucht es auch hier Fort- und Weiterbildungen. Damit sind auch Höherqualifikationen möglich und Spezialisierungen z.B. im Bereich der Sonderpädagogik oder der Begabtenförderung.

Verantwortungsvolle Erziehungsarbeit geschieht nicht einfach nur "aus dem Bauch heraus", sie muss begründbar und auf dem Stand aktueller wissenschaftlicher Erkenntnisse sein. Das zeichnet schließlich eine professionelle Berufsausübung durch Erzieher und Erzieherinnen aus.

Regelausbildung

Praxisintegrierte Ausbildung

Ausbildungsförderung

Informationen des Landes Baden-Württemberg

Der Beruf des Erziehers/der Erzieherin ist sehr vielseitig und abwechslungsreich. Auf der Seite https://erzieher-in-bw.de/ des Landes Baden-Württemberg bekommen sie einen Einblick in die Tätigkeitsbereiche, das Arbeitsumfeld und das Gehalt.